Dieser Frage bin ich bei einem ausführlichen Glas-Riesling-Tasting mit RIEDEL nachgegangen und auch zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen!
Ich bin sicher, die meisten von Euch haben sich noch nie Gedanken darüber gemacht, wie ein Glas den Geschmack eines Weines beeinflussen kann. Als ich mit 18 meinen ersten eigenen Hausstand gründete, reihten sich bei mir die üblichen 0815-Weingläser im Küchenschrank, die teils nicht einmal den Bruchteil einer Flasche Wein kostete, den wir daraus tranken.
Als ich dann meine ersten, wirklich teuren Gläser erstand, war das für mich eine völlig neue Erfahrung. Die Weine konnten sich endlich im Glas entfalten und machten jetzt erst richtig Spaß.
Jetzt ist es 10 Uhr am Morgen und ich sitze zwischen den Finalisten der Jungen Südpfalz in der wundervollen Location der Vinothek ParTerre in Landau. Draußen ist es brüllend heiß und vor mir reihen sich 12 Gläser der unterschiedlichsten Formen aus dem Hause RIEDEL und eines, in dem die Vinothek üblicherweise ihre Weine ausschenkt.
Kein geringerer als Maximillian Riedel wird uns durch dieses Glastasting führen. Er ist in der 11. Generation CEO und Präsident von Riedel. Riedel gibt es schon seit 1756 und ist eines der ältesten Familienbetriebenen Unternehmen der Welt. Produziert werden sortenspezifische Gläser für Wein, Dekanter, Biergläser, Whiskygläser, Cognac, Sherry, Port uvm.
Jeder der Winzer hat zwei eigene Rieslinge mitgebracht und dann beginnen die Verkostungsrunden. Nach jeder Runde werden ein bis zwei Gläser aussortiert und kommen auch nicht mehr ins Spiel. Zu Beginn wirkt alles etwas willkürlich, die Meinungen gehen noch teilweise stark auseinander. Als wir jedoch nur noch eine Hand voll Gläser vor uns aufgereiht sehen, stellt sich schnell heraus: Maximilian Riedel wusste genau was passieren würde, denn diese Favoriten waren auch in allen Weinbaugebieten wie Mosel und Co. genau so aufgestellt. Am Ende gewinnt ein klarer Favorit, wie auch schon bei allen anderen Glastasting-Veranstaltungen.
Ich verlasse die Veranstaltung und mir wird jetzt erst klar, wie sehr ein Wein auch von dem Glas aus dem er genossen wird abhängig ist. Es ist beeindruckend, wenn vor dir 13 unterschiedliche Weingläser mit ein und demselben Wein stehen und aus jedem Glas wirkt der Wein anders, manche bringen den Charakter des Weines besonders gut zu Geltung, viele nicht für die Rebsorte geeignete Gläser heben Fehler hervor, mindern die Aromen oder verfälschen sie gar. So wurde z.B. ein Korkschmecker erkannt, den es nie gab.
Meine Empfehlung an Euch ist es also: legt Euch ein paar wirklich gute Weingläser zu und vergleicht auch mal mit Euren alten Gläsern. Ich verspreche euch – ihr werdet staunen.
Vielen Dank an Riedel, dass ich an diesem Tag dabei sein durfte!