Ich lese unheimlich gerne historische Romane. Am liebsten die Verwirrungen um Catherine de’ Medici. Bisher dachte ich immer, dass die klassische Ente à l’Orange aus der Feder von René Lasserre in Paris stammt. Das dem nicht ganz so ist, und der Ursprung des Gerichtes in Florenz liegt, ist auch mir neu. Catherine hat die „Papero alla melarancia“ durch Ihre Heirat mit Heinrich II an den französischen Hof gebracht. Ich finde, es ist an der Zeit, das ich meine persönliche, gut vorzubereitende, Interpretation des Gerichtes vorstelle: Eine sanft gegarte Entenbrust, glasiert mit Ahornsirup und Zimt, Orangenchutney und ein Gewürzrotkohlsalat.
Für die Entenbrust, glasiert mit Ahornsirup und Zimt:
- 2 Entenbrüste
- 4 EL Ahornsirup
- 1/2 TL Zimt
- frischer Pfeffer
Die Brüste waschen und gut trocknen. Die Haut vorsichtig rautenförmig einschneiden und pfeffern. In eine kalte Pfanne mit der Hautseite nach unten legen und scharf anbraten. Dann kurz umdrehen, anbraten und direkt auf den Rost im vorgeheizten Backofen bei 80°C Ober-/Unterhitze (mit der Hautseite nach oben) legen. Ahornsirup mit Zimt mischen und die Haut ab und an damit bestreichen. Das schöne an dem Rezept: nach 30 Minuten sind die Brüste perfekt, es macht aber auch rein gar nichts aus, wenn sie eine weitere halbe Stunde im Ofen verbringen.
Für den Gewürzrotkohlsalat:
- 120 g getrocknete Cranberrys
- 180 ml Apfelsaft
- 1 Sternanis
- 1 kleine Stange Zimt
- 1 kleiner Kopf Rotkohl (ca. 800g)
- Salz, Pfeffer
- 2 EL Dijon-Senf
- 3 EL Balsamico Bianco
- 6 EL Rapsöl
- 1 TL Pul Biber (getrocknete und zerstoßene scharfe Chilis)
Den Apfelsaft mit Sternanis und Zimt kurz aufkochen, die Cranberrys unterrühren und alles leicht abkühlen lassen.
Den Rotkohl halbieren, die äußeren Blätter entfernen, den Strunk heraus trennen und den Kohl in feine Streifen schneiden. Für das Dressing den Sternanis und die Zimtstange aus den Cranberrys nehmen. Den Sud aus Apfelsaft, den Dijon-Senf, Rapsöl, Balsamico Bianco und dem Pul Biber zu einer Vinaigrette verrühren. Den Salat mit dem Dressing und den Cranberrys am besten fest mit den Händen verkneten, dabei bricht die Zellstruktur, das Kraut wird weich, bekömmlicher und es kann die Aromen besser aufnehmen. Dann für ca. 1 Stunde ziehen lassen, anschließend noch mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Für das Orangen-Chutney:
Dieses Rezept habe ich schon vor längerer Zeit bei HighFoodality entdeckt und nun endlich die Gelegenheit es leicht abgewandelt umzusetzen.
- 3 Orangen
- 1 rote Chilischote, gehackt
- 1 Handvoll Rosinen
- 60g brauner Zucker
- 1 EL Aceto Balsamico Bianco
- 3 EL Grand Manier
- 2 Teelöffelspitzen frisch geraspelter Muskat
- Saft einer halben Zitrone
Die Orangen schälen und filetieren. Den Saft aus den Rückständen auspressen. Die Orangenfilets in Stücke schneiden. Die Orangenfilets und den Saft in einen Topf geben.
Die Rosinen, den braunen Zucker, den Aceto Balsamico Bianco, den Grand Manier, das Muskat und den Zitronensaft in den Topf zu den Filets geben und 40 Minuten einkochen, bis die Früchte zerfallen sind. Dabei immer wieder umrühren und die Hitze justieren.
Das Orangen-Chutney erkalten lassen und dann servieren.
Lots of Love, Kerstin.
Weitere interessante Links zum nachlesen und stöbern:
- alacarte.at “Die Ente klingelt um halb acht”
- Restaurant Lasserre in Paris
- ESSEN & TRINKEN eine schöne Interpretation