Da war ich neulich mal wieder in Hamburg und habe es zum wiederholten Mal NICHT in die Bullerei geschafft. Mir reicht das jetzt. Wenn ich nicht in die Bullerei kann, dann muss ich sie mir eben in die Pfalz holen und ich nenne das „ich koch mir die Bullerei nach Hause-wenn ich schon nicht dort bin“. Auf der Karte von Tim Mälzer steht ein Gericht, das es mir besonders angetan hat: Flat Iron Steak mit Kartoffelwaffel und Sauce Béarnaise. Dazu eine kleine Bloody Mary mit Limette. Das möchte ich. Rezepte habe ich zwar keine Orginalen, aber ich bin ein großes Mädchen und kann mir helfen, geschmeckt hat es und zwar großartig:
(Rezepte für 2 sehr ausgehungerte, besser 4 gelassene Esser:
Bloody Mary
- 4,5cl Wodka
- 0,75cl Limettensaft
- 12cl Tomatensaft
- 0,25 TL Worcestershiresauce
- 0,5 TL Tabascosauce
- 0,25 TL Salz
- 0,25 TL Pfeffer
Alle Zutaten in einem Becher gut mixen, in ein Glas geben und mit einer Limettenspalte dekorieren.
Sauce Béarnaise
- 250 g Butter
- 3 Eigelb
- 100 ml Weißwein
- 50 ml Estragonessig (Oder Weißweinessig)
- 2 Schalotten (in kleine Würfel geschnitten)
- 3-4 Zweige Estragon (Französischer oder Deutscher)
- 1 kleines Bund Kerbel
- 8 Pfefferkörner
Blätter vom Estragon und Kerbel abzupfen. Stiele mit dem Weißwein, Essig, Pfefferkörnern und Schalotten köcheln lassen und ca. um 1/3 reduzieren lassen, abseihen und kurz abkühlen lassen. Butter bei schwacher Hitze in einem Topf langsam zerlassen. Eigelbe in die abgekühlte Reduktion einrühren und auf dem Wasserbad (ca. 80 °C) mit einem Schneebesen aufschlagen, bis eine dicke, feinporige Masse entstanden ist.
Butter zuerst tröpfchenweise, und dann weiter langsam gießend, unter die Eigelbmasse rühren, bis eine dicksämige Soße entstanden ist. Kerbel und Estragon fein hacken und unter die Sauce mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, bei ca. 50 °C warmstellen oder direkt servieren.
Achtung: Diese Soße ist sehr anfällig für Salmonellen und sollte nicht zu lange warmgestellt, immer Frisch zubereitet und nicht aufgewärmt werden.
Tipp: wenn die Soße gerinnt (Gründe: Die Butter wurde zu schnell eingerührt, die Butter war zu heiß, es war zu viel Butter oder die Soße wurde zu heiß warmgehalten) einfach etwas kaltes Wasser auf die Oberfläche gegeben und durch kleine Kreisbewegungen einrühren, bis die Soße wieder glatt ist. Kommt man damit nicht zu dem gewünschten Ergebnis, wird ein neues Eigelb mit etwas Wasser in einer Schüssel neu aufgeschlagen und die geronnene Soße schon im Rezept beschrieben eingerührt.
Kartoffelwaffeln (aus rohen Kartoffeln)
- 100g Mehl
- ¼ Würfel Hefe
- 100ml Milch, lauwarm
- 1kg Kartoffeln, mehlige
- 3 Eier (L)
- Salz, Pfeffer
- Muskat
Aus Mehl, Hefe und Milch einen flüssigen Teig rühren. Die Kartoffeln schälen und fein reiben, dann gut ausdrücken. Kartoffeln, Teig und Eier mischen und kräftig würzen. Das Waffeleisen gut heiß werden lassen und gut einölen, da der Teig kein Fett enthält. Waffeln backen und warmstellen.
Flat Iron Steak
- 1 Flat Iron Steak (Schaufelstück)
- 1 EL grobes Meersalz
- Schale und Saft einer Orange (Bio)
- 2 Schalotten, in feine Scheiben geschnitten
- 1 EL getrocknete Minze
- 1 EL Knoblauch, fein gehackt
- 2 EL Paprikapulver
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Pul Biber
Steak in eine große Backform legen und großzügig salzen. Orangenschale und -saft und die übrigen 6 Zutaten in einer kleinen Schüssel vermengen. Steak auf beiden Seiten gleichmäßig mit der Mischung bestreichen und bei Raumtemperatur 1 Stunde marinieren lassen. Den Gasgrill auf starke Hitze bringen. Steak bei direkter Hitze grillen (ca. 3 Minuten pro Seite) dabei einmal wenden. Auf eine Platte legen und im vorgeheizten Ofen bei 50°C Umluft ca. 10 Minuten ruhen lassen.
Das Flat Iron Steak ist ein weitgehend unbekanntes Stück aus der Schulter des Rindes. Der Schnitt aus der Schultermitte erinnert an ein altmodisches Bügeleisen und wird daher auch Flat Iron genannt. Die ausgeprägte Marmorierung und die geringe Stärke des Fleisches sind charakteristisch für das Flat Iron Steak. Mariniert, scharf angegrillt und nach kurzer Ruhephase in feine Tranchen aufgeschnitten: Ein Genuss!)
Eines ist klar, sobald ich wieder im Hamburg aufschlage reserviere ich mir einen Tisch in der Bullerei, komme was wolle. Danach will ich dann auch das alte Mädchen besuchen und ein leckeres Bierchen süffeln. Plan steht. Am Mittwoch gibt es dann noch den leckere Kuchen von Tim, den wir als Nachtisch vernichtet haben, freut euch!
Lots of Love, Kerstin.