Zartes Lammkarree unter einer knusprigen Dijonsenf-Kräuter-Kruste mit einem süßen Salat aus gerösteten Paprikaschoten, Sultaninen und Kapern – ein echter Hochgenuss!
Ich durfte in Kooperation mit WelshLamb zu ersten Mal Walisisches Lammfleisch kosten und ein Rezept entwickeln. Es hat mir wirklich eine große kulinarische Freude bereitet, denn das Fleisch dieser Lämmer ist wirklich einzigartig und unverwechselbar in Geschmack und Konsistenz. Zudem habe ich noch einige spannende Informationen über Lammfleisch mitbekommen, wie zum Beispiel warum wir zu Ostern lieber Biskuitlämmchen essen sollten.
Warum wir zu Ostern lieber Biskuitlämmchen essen sollten
Die Wurzeln des traditionellen Lamm-Gerichts zu Ostern reichen bis in vorchristliche Zeit. Das Lamm als Symbol für Auferstehung und Reinheit passt ideal zur Osterzeit. Doch im Sinne des Tierwohls sollte man diese alte Tradition hinterfragen – und stattdessen lieber zum Biskuitlamm greifen. Zumindest, wenn es sich um Lammfleisch aus Europa handelt, denn zum Oster-Fest haben hier nur wenige Lämmer bereits das optimale Alter zur Schlachtung erreicht. Dass in Wales die Lämmer erst ab dem vierten Monat geschlachtet werden, hat einen guten Grund: Wird ein Lamm zu früh zur Schlachtung vom Muttertier getrennt, erkrankt das Mutterschaf durch das abrupte Abstillen häufig an Hormonstörungen. Die Wartezeit auf saftige Koteletts und zarte Steaks aus Wales lohnt sich: Lammfleisch aus Wales überzeugt mit herausragender Qualität und ist ein Garant für unverwechselbar guten Geschmack. Die EU- Kommission verlieh Lammfleisch aus Wales unter anderem deshalb das Gütesiegel „geschützte geographische Angabe“.
Mehr Informationen zu Walisischem Lammfleisch (g.g.A.), findest Du unter: http://walisischeslamm.eu/
Lammfleisch aus Wales
Wales befindet sich westlich von England und ist ein Teil des Vereinigten Königreiches. Das Land hat eine Bevölkerung von 3 Mio. Einwohnern, denen bei einer Fläche von etwas weniger als 21.000 km2 11 Mio. Schafe gegenüberstehen. Das Land hat eine Küste von 1200 km und eine überwiegend gebirgige Landschaft, in der Schafherden in einer idealen natürlichen Umgebung herumziehen und grasen können. Wales hat ein veränderliches, maritimes Klima und ist eines der niederschlagsreichsten Länder Europas. Diese Faktoren haben zur Entstehung von üppigen Weiden und einer idealen Umwelt für die Schafzucht beigetragen. Fast 80% des Landes wird landwirtschaftlich genutzt, wobei der größte Teil aus permanentem Grasland oder Weideflächen für Herdentiere wie Schafen besteht. Wales ist für seine Schafzucht berühmt und es werden in diesem Land mehr Schafe gezüchtet als in jeder anderen Gegend Europas. Die 11 Mio. Schafe in Wales machen ungefähr 15% aller Schafe in Europa aus. Lammfleisch wird traditionell mit walisischer Küche in Verbindung gebracht.
Die Tiere wachsen in reiner Freilandhaltung auf und fressen ausschließlich Gras und wilde Kräuter, denn der saftige Graswuchs wird durch das Klima und die starken Niederschläge in Wales begünstigt. Die optimale Zusammenstellung des richtigen, möglichst proteinreichen Grases ist für die Farmer ein wichtiger Faktor, der einen großen Teil ihres Aufzuchterfolges beeinflusst. Die seit dem 14. Jahrhundert traditionellen, über Generationen weitergegebenen Zucht- und Aufzuchtmethoden sowie das Wissen der walisischen Farmer sichern die verlässlich gute Qualität des Walisischen Lammfleischs. Durch die Vorbildliche Transparenz der Produktionskette von der Aufzucht über alle Herstellungsschritte bis hin zu kurzen Transportwegen und zur absoluten Rückverfolgbarkeit jedes Tieres.
Die Lammsaison startet im Juni
Lammfleisch ist Saisonware – genauso wie man es von Früchten und Obst kennt, gibt es auch für Lammfleisch eine Hochsaison, in der es in größeren Mengen und in bester Geschmacksqualität erhältlich ist. In Wales, wo die Zucht und Aufzucht von Lämmern eine jahrhundertealte Tradition hat, wird der natürliche Rhythmus der Natur respektiert. Die walisischen Lämmer werden daher auf ganz natürliche Weise im Freien geboren und von den Mutterschafen großgezogen. Je nach geographischer Lage werden die Tiere frühestens ab Ende Februar geboren. Das empfehlenswerte Schlachtalter liegt zwischen dem vierten und neunten, maximal dem zwölften Monat. Daher startet die Hochsaison für Walisisches Lammfleisch nicht vor Juni und endet im Dezember. Walisisches Lamm ist in kleineren Mengen auch von Januar bis Ende Mai erhältlich, doch empfiehlt es sich, Walisisches Lamm in der Hochsaison zu genießen. Denn dann ist das Fleisch mit der besonderen Qualität und dem unverwechselbar milden Geschmack am besten!
Mein Lamm: Lammkarree mit Kräuter-Dijon-Kruste & süßer Paprikasalat
Ein perfektes Gericht auch für ungeübte Köche und Genießer. Das zarte Lammkarree wird zuerst am Knochen scharf angebraten unter anschließend darf es, eingestrichen mit würzigem Dijonsenf, unter einer knusprigen Kräuter-Kruste garen. Dazu serviere ich einen süßen Salat aus gerösteten Paprikaschoten, süßen Sultaninen und würzigen Kapern – ein echter Hochgenuss!
Dazu passt hervorragend dein gut gekühlter Lieblings-Weißwein.
Das Rezept zum Lammkarree
Die Zutaten:
Für das Lamm:
- 2 walisische Lammkarree á 400 g bis 500 g
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- 2 TL Öl zum braten
- 2 EL Dijon-Senf
- 100 g Panko (Paniermehl)
- 2 EL frische Minze, fein gehackt
- 2 EL frische Petersilie (glatte), fein gehackt
- 3 EL Olivenöl
Für den süßen Paprikasalat:
- 4-6 bunte Paprikaschoten (es passen auch toll Pimientos de Padrón)
- 4 Esslöffel Weißweinessig
- 3 EL Olivenöl
- 2 TL Honig
- 1 kleine weiße Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 85g Sultaninen (goldene)
- 2 Zweige glatte Petersilie
- 3 EL Kapern, abgespült
- Meersalz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Die Zubereitung:
Den Ofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Die Decke (und die Silberhäute) vom Lammkarree entfernen und mit Salz und Pfeffer würzen. In einer Pfanne das Öl erhitzen, das Lamm darin rundherum anbraten und anschließend in eine ofenfeste Form legen. Das Karree mit dem Senf bestreichen. Panko mit Minze, Petersilie und Olivenöl mischen und vorsichtig auf die Lammkarree verteilen, leicht andrücken. Das Lamm darf nun im Ofen bleiben bis eine Kerntemperatur von ca. 54°C erreicht ist.
Für den Paprikasalat die Paprikaschoten halbieren, putzen und grob ich Stücke schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Paprikastücke darin scharf anbraten. Wenn die Paprika Farbe angenommen haben Zwiebel und Knoblauchstücke zugeben, kurz mitbraten und dann Pfanne sofort vom Herd nehmen. Mit den restlichen Zutaten für den Salat vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und beiseite stellen.
Hat das Lamm die richtige Innentemperatur erreicht, aus dem Ofen nehmen und fünf Minuten ruhen lassen. Zum Anrichten das Lamm in breite Koteletts schneiden und sofort mit dem Paprikasalat servieren.
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Lammkeule bei der grossartigen Astrid! Unbedingt vorbei schauen!