Ich kann jetzt niemals mehr dieses Raddiergummi ähnliche Zeug kaufen, welches uns in Supermärkten unter dem Namen Mozzarella präsentiert wird. Nein, denn ich bin nun verdorben bis an mein Lebensende. Das Glück nahm im April seinen Lauf, als ich auf der Homepage eines meiner Lieblingsrestaurants, dem Erasmus in Karlsruhe, die frohe Kunde las, dass TAGESFRISCHE Mozzarella di Bufala Campana DOP aus Mondragone (Kampanien) geliefert würde.
Sehr zu meinem Glück gibt es im Erasmus auch noch einen feinen Laden, in dem es alles angeboten wird, was mein kleines Foodbloggerherzchen höher schlagen lässt. Sofort habe ich mich ans Telefon geschwungen und mir eine Kugel (500g!!!) dieses frischen, zarten und intensiven weißen Goldes gesichert.
Bevor es jetzt einige Aufschreie zum Thema Büffelmozzarella gibt: Das erasmus in Karlsruhe geniesst mein vollstes Vertrauen, denn hier ist vom Sauerteigbrot bis zum Kuchen alles selbst gemacht, das Fleisch stammt ausschließlich von Tieren, die in kleinbäuerlicher Landwirtschaft gedeihen. Die Tiere werden dem Landwirt immer ganz abgekauft. Die meisten der Zutaten sind biologisch oder biodynamisch zertifiziert. Alles Mögliche stammt aus der Region.
Als ich den Mozzarella dann endlich abholen durfte, zusammen mit hauchdünn aufgeschnittenem Prosciutto crudo friulano, war es wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen. Schnell nach Hause, wo bereits der leckere Focacciateig vom Vortag auf mich wartete. Dieser durfte fix auf den vorgeheizten Schamottstein im Grill. Inzwischen habe ich noch ein Bund grünen Spargel und kleine Tomaten für den Grill vorbereitet und mit dem dünn aufgeschnittenen Focaccia leicht angegrillt.
Zusammen mit einem unvergesslich köstlichen Büffel-Mozzarella kuschelten sich bald frisch geröstetes Brot, zart-würziger Prosciutto crudo friulano, zartschmelzende Tomaten und knackigen Spargelstangen mit einem (okay, vielleicht auch zwei oder drei) Gläschen eisgekühlten Rosé vor mir.
Der spritzige Rosé (den kann man einfach hier bestellen) passt herrlich – vor allem eisgekühlt (unbedingt in der Abendsonne) zum sommerlichen Festmahl – rote Beeren (Himbeere! Kirsche!), leichte kräutrige Noten, süffig mit einer frischen Säure – ganz ehrlich und unter uns: so zufrieden war ich schon lange nicht mehr nach einem Essen.