Kommt mit mir auf eine spannende Weinreise in den Norden Portugals und nascht verführerische PASTÉIS DE NATA!
[Dieser Beitrag enthält Werbung für die EU & Vinho Verde DOC]
Bisher verband ich portugiesischen Wein immer mit Rotwein oder Portwein. Diese Weinreise war für mich daher eine echte Erleuchtung, denn unsere kleine Reisegruppe durfte die nördlich von Porto liegende Weinregion Vinho Verde erkunden. Diese ist bekannt für ihre erfrischenden und lebendigen Weine. Das DOC-Anbaugebiet erstreckt sich vom Vale da Cambra südlich des Flusses Douro bis zum Fluss Minho, der über 130 km weiter nördlich die Grenze zu Spanien bildet.
Der Begriff „Vinho Verde“ bezieht sich auf die vorherrschende Farbe in dem DOC-Weingebiet. Die Landschaft ist dominiert von satten grünen, fruchtbaren Hügeln, teilweise von herrlichen Herbstfarben durchzogen. Kühlen Atlantikwinden und überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen hat die Vinho Verde Region diese fruchtbaren Böden zu verdanken. Tatsächlich regnet es auch während unserer Reise fast komplett durch.
Was macht den Wein von Vinho Verde so besonders?
Prägnant für den Vinho Verde ist die besondere Frische des Weins, die auf die komplexe Struktur der wichtigsten Rebsorte, Alvarinho, zurückzuführen ist. Als ich einen ersten Vinho Verde im Tasting kosten durfte erinnerte mich seine Frische, Eleganz und Mineralität direkt ein wenig an Riesling.
Eine kleine private Umfrage meinerseits ergab, dass viele bei Weinen aus Vinho Verde an „easy drinking“ und unkomplizierte Weißweine denken. Auf dieser Reise habe ich jedoch gelernt, dass die Weine aus Vinho Verde durchaus viele spannende Facetten und vor allem das Potential zur Reifung haben.
EU-Gütesiegel garantieren besten Weingenuss aus Vinho Verde
Die Ursprungsbezeichnung Vinho Verde ist die traditionelle Bezeichnung für Wein-Erzeugnisse aus der Region im Nordwesten Portugals. Die Vinifikation und Verarbeitung der Trauben finden nur in dieser Region statt, z.B. als Weiß- und Rotwein. Die Gütesiegel der Europäischen Union werden an landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel vergeben, die eng mit ihrer Herkunftsregion, den Handwerkstraditionen und den Menschen, die sie produzieren, verbunden sind. Die Etiketten geben den Verbrauchern die Sicherheit, ein authentisches und kontrolliertes Qualitätsprodukt zu kaufen.
Das Label „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.), bzw. „DOP“ in den Landessprachen, garantiert dabei, dass jeder Produktionsschritt nach traditionellen Methoden in der Herkunftsregion durchgeführt wird – und das nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren. Um die geschützte Ursprungsbezeichnung tragen zu dürfen, unterliegen die Herkunftsbezeichnungen einer strengen Kontrolle in allen Etappen des Produktionsprozesses, vom Weinberg bis ins Glas.
Vinho Verde, du grüne Schönheit
Obwohl die Weinreben längst abgeerntet sind – für mich ist das herbstliche Weinanbaugebiet auch bei Regen und Nebel traumhaft schön! In den grünen Hügeln ist die Fruchtbarkeit dieser Gegend allgegenwärtig. Neben den zahlreichen Weinhügeln stehen überall satt behängte Oliven-, Kaki- und Zitrusbäume, Esskastanien. Und natürlich duftende Eukalyptus- und Pinienwälder. Dazwischen immer wieder verwunschene, dschungelartige Gärten, die ich stundenlang erkunden möchte.
Spannende Zahlen und Fakten zu dem Weingebiet im Norden Portugals – Vinho Verde
7.000 Quadratkilometer
21.000 Hektar Rebfläche
9 Subregionen
47 Rebsorten des DO Vinho Verde
68 Rebsorten des IG Minho
18.000 Winzer
600 Abfüller
80 Millionen Liter Produktionsvolumen pro Jahr
87 % Weißwein, 7% Rotwein und 6 % Rosé
2.000 Weinmarken
über 100 Exportmärkte
Welche Rebsorten finde ich in Vinho Verde?
Viele Rebsorten hat es in der Region schon immer gegeben, zudem wachsen sie ausschließlich im Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Daher werden sie heute als autochthon bezeichnet. Die weißen Hauptrebsorten sind Alvarinho, Arinto (Pedernã), Avesso, Azal, Batoca (Alvaraça), Loureiro, Trajadura (Treixadura). Die roten Hauptrebsorten sind Vinhão und Alvarelhão, und für Rosé Weine: Espadeiro und Padeiro.
Was genau sind eigentlich autochthone Rebosorten?
Das sind Traubensorten, die nahezu ausschließlich in einem bestimmten Anbaugebiet kultiviert werden. Sie wachsen also dort, wo sie ihren Ursprung haben.
Vinho Verde hat übrigens zudem großes Potential für hervorragende Schaumweine und Weinbrände, die wir bei den Tastings immer wieder mit verkosten durften und die wirklich umwerfend gut sind.
Am Besten schmeckt es mit Vinho Verde!
Vinho Verde mit seinen frischen, leichten Weißweinen bietet die idealen Partner für leichte Vorspeisen, Salate und Fischgerichte. Wir genossen ihn klassisch zu dem portugiesischen Food-Klassiker, Bacalao (Stockfisch) und durch seine präsente Säure passte er auch wunderbar zu kräftigem Ziegenkäse.
Aber Vinho Verde glänzt bei mir nicht nur mit seinen frischen Weißweinen – Vinho Verde kann auch gereift. Die beiden Rebsorten Avesso und Alvarinho haben durchaus das Potential zur Reifung.
Ein dickes DANKESCHÖN
Das geht von mir besonders herzlich an die Menschen und die Winzer, die uns mit ihrer warmen Gastfreundschaft, ihrer Offenheit und perfekten Bewirtung umsorgt haben.
Sehr beeindruckt haben mich die Verbundenheit der Winzer zu ihrer Heimat, zu ihrem Land und ihren Produkten. Viele haben sich für den Bio-Anbau entschieden und begrüßen glücklicherweise auf ihren wunderschönen Weingütern auch Übernachtungsgäste. Natürlich können auch bei vielen Winzern in der Vinho Verde Region Tastings angefragt und gebucht werden.
Ich hoffe sehr, dass ich Euch nun ganz viel Lust auf diese traumhafte Weinregion gemacht habe! Damit Ihr nun direkt etwas Portugal zu Euch zaubern könnt habe ich hier noch mein Rezept für diese süchtigmachenden kleinen Köstlichkeiten namens PASTÉIS DE NATA – kleine, zimtig knusprigen Blätterteig-Törtchen mit cremigem Vanillepudding ❤️
Saúde!
Eure Kerstin
DAS REZEPT
PASTÉIS DE NATA
Portionen: 12 Stück
Die Zutaten:
- 1 Vanilleschote, das Mark
- 150ml Vollmilch
- 100ml Weißwein (z.B. VinhoVerde)
- 40 Zucker
- 2 Eigelb (L)
- 8g Speisestärke
- 2 EL Zucker-Zimt-Mischung
- 1 Rolle backfertiger Blätterteig aus dem Kühlregal
Die Zubereitung:
Für die Puddingfüllung die Vanilleschoten längs halbieren und in einem Topf mit Milch, Zucker, Eigelben, Wein und Speisestärke unter Rühren aufkochen. Eine Minute kochen und in eine Schüssel geben, sobald der Pudding dicklich wird. Dann sofort in eine Glasschale gießen und mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Puddinghaut bildet. Abkühlen lassen.
Inzwischen den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen.
Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Den Blätterteig vorsichtig aufrollen. Dann einmal halbieren, sodass man zwei gleich große Teigstücke erhält. Auf eines der Teigstücke den Zimtzucker verteilen und das zweite Teigstück passgenau darauflegen. Teig nun von der kurzen Seite her eng aufrollen.
Die so entstandene Teigrolle mit einem scharfen Messer in 12 gleich große Scheiben schneiden. Jeden Teigling dann so vor sich platzieren, dass die Schnittseite nach oben schaut. Mit dem Handballen oder einem Ausrollholz plattdrücken, sodass das ganze vom Durchmesser etwas größer ist als die Muffinmulden. Die so entstandene Teigscheibe dann vorsichtig in die Muffinform legen, dass auch der Rand der Formen bedeckt sind. Mit den restlichen Teigstücken ebenso verfahren.
Den Pudding in die Mulden aufteilen (bitte nicht über den Teigrand hinaus füllen – lieber etwas Pudding direkt vernaschen) und das Muffinblech für ca. 25 Minuten in den Ofen geben. Die Puddingtörtchen sollten oben etwas braun werden.